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Sicherer Umgang mit Staub – Informationsangebote auf der Stone+tec

Themen-Spezial: Arbeitssicherheit - Die Prävention gegen die Gefahren von Staub ist eine wichtige Aufgabe in jeder Unternehmensgröße. Jeder Staub kann bei hohen Belastungen zu Erkrankungen der Atemwege führen. Zur Sicherheit der Mitarbeiter tragen neben geeigneten organisatorischen und persönlichen Schutzmaßnahmen besonders auch Werkzeuge mit integrierter Absaugung sowie stationäre und mobile Anlagen zur Staubabsaugung bei.

Nürnberg – Bei vielen Arbeitsschritten in der Bearbeitung von Naturstein und industriell hergestellten Baustoffen wie Keramik und Quarzkomposit-Material, aber auch von Zement oder Beton wird Staub in unterschiedlichen Partikelgrößen und Zusammensetzungen freigesetzt. Dieser mineralische Mischstaub enthält je nach Werkstoff erfahrungsgemäß auch Quarzfeinstaub. Die sogenannte Staublunge (Pneumokoniose) entsteht durch Inhalation von anorganischen Stäuben. Darüber hinaus kann Quarzstaub zur Silikose führen und damit auch Lungenkrebs verursachen. Welche Bedeutung der Schutz vor Staub in der Werkstatt und auf der Baustelle hat, belegen statistische Daten: Im Jahr 2022 betrug die Anzahl der BG BAU-Versicherten mit Verdachtsanzeige einer Berufskrankheit aufgrund anorganischer Stäube 3.525 Personen.

Die Wirkungsweise der Stäube ist abhängig von der Art des Staubes, der Dauer und Höhe der Staubbelastung, dem Ort der Ablagerung in den Atemwegen und der Teilchengröße. Für die verschiedenen Arten von Stäuben gelten unterschiedliche Grenzwerte in der Luft am Arbeitsplatz. Gemäß der Technischen Regeln für Gefahrstoffe (TRGS) beträgt der Arbeitsplatzgrenzwert für einatembaren Staub der sogenannten E-Staubfraktion 10 mg/m³ Luft. Für alveolengängigen A-Staub, den feinsten Teil des einatembaren Staubes, der bis in die Lungenbläschen vordringen kann, gilt der Grenzwert 1,25 mg/m³. Beurteilungsmaßstab für Quarzstaub sind 0,05 mg/m³, gemessen in der alveolengängigen A-Staubfraktion.

Staub mindern und vorbeugen

So vielfältig wie die Gefährdungsquellen durch Stäube sind auch die Maßnahmen, die Arbeitgebern und Mitarbeitern zur Verfügung stehen, um die Gesundheitsgefahr durch Staub zu mindern und vorzubeugen. Die BG BAU propagiert dafür das (S)-T-O-P Prinzip. Dabei ist die Reihenfolge der Maßnahmen verbindlich festgelegt. Nach der Substitution, also dem Ersatz staubintensiver Produkte durch staubarme Produkte wie staubarme Fliesenkleber schließen sich technische (T) und organisatorische Maßnahmen (O) an. Nur wenn alle diese Maßnahmen ausgeschöpft sind, darf persönliche Schutzausrüstung (P) wie Atemschutz zum Einsatz kommen.

Im Arbeitsalltag der Steinmetze spielen vor allem die technischen Maßnahmen eine wichtige Rolle, beispielsweise staubarme Arbeitsverfahren und Maschinen, bei denen der Staub unmittelbar an der Stelle der Entstehung abgesaugt wird, wie dies beim Druckstrahlen von Schriften direkt am Strahlkopf geschieht. Bei Trennschleifern und Schleifgeräten rät die BG BAU zur Verwendung abgesaugter Maschinen und Geräte. Für die Stauberfassung an den Maschinen sollten Entstauber mindestens der Klasse M eingesetzt werden. Darüber hinaus sind Arbeitsbereiche regelmäßig mit Entstaubern zu reinigen – trocken Kehren oder Abblasen ist unbedingt zu vermeiden. In der Praxis kann die Kombination einer abgesaugten Handmaschine und eines Luftreiniger eine ausreichende Staubreduktion bewirken. Besonders wichtig ist auch die gewissenhafte Information aller Beschäftigten über die wirksame Nutzung der technischen Maßnahmen sowie über erforderliche Schutzmaßnahmen.

Eine wichtige Informationsquelle rund um das Thema Staub ist der Messeauftritt der BG Bau auf der Stone+tec 2024 in Halle 11, Stand H04. Traditionell nimmt das Thema Staubvermeidung mit der Präsentation konkreter emissionsarmer Verfahren und Maschinen bei verschiedenen Tätigkeiten einen breiten Raum ein. Am BG BAU-Stand aufgegriffen wird ebenso das Thema Ergonomie im Steinmetzgewerk sowie die Service-Module der BG BAU zu Muskel-Skelett-Erkrankungen. Informationen zum Schutz vor Lärm und der Gefährdungsbeurteilung allgemein runden das Messeangebot ab. Exponate ergänzen das Informationsangebot: Geplant sind die Vorführung von Knie-Sitzgeräten für bodennahes Arbeiten, die Präsentation eines elektrischen Treppensteigers für den Transport von schweren und sperrigen Lasten über alle Arten von Treppen, staubarme Handmaschinen zur Kantenbearbeitung, Entstauber zur Absaugung von Maschinen und für Reinigungsarbeiten, Luftreiniger für den Einsatz auf Baustellen und vieles mehr. Mit einer Staubkabine werden Optimierungsmöglichkeiten zur Staubabsaugung am Arbeitsplatz demonstriert.

Auch bei Werkzeug- und Gerätelieferanten wie der J. König GmbH hat der sichere Umgang mit Staub einen hohen Stellenwert im Produktsortiment, besonders in Verbindung mit der Verarbeitung von keramischen Materialien: „Wegen dem hohem Feinstaubanteil bei den bei der Bearbeitung von keramischen Materialien entstehenden Stäuben ist die Trockenabsaugung bestens geeignet“, erklärt Geschäftsführerin Franziska Petri. Nassfiltersysteme haben ihr zufolge immer weniger Marktanteil, da einige Bestandteile der Feinstäube sich nicht mit dem Wasser binden. Für den Steinmetz ist eine Staubabsauganlage keine produzierende Anlage, sie schafft jedoch einen attraktiveren und sauberen Arbeitsplatz und ein angenehmes Arbeitsklima, das für eine höhere Produktivität sorgt, erläutert die Geschäftsführerin.
Auf der Stone+tec 2024 wird das Karlsruher Unternehmen in Halle 12, Stand A-B21 unter anderem eine Trockenabsaugwand neuester Generation mit automatischer Reinigung sowie einen Trockenabsaugtisch von Italmecc ausstellen. Dieser wird live im Testbereich eingesetzt. Ebenfalls live im Einsatz werden die beiden mobilen Absauggeräte Mini Turbo und Maxi Turbo für Werkstatt und Baustelle präsentiert.

Die Fachmesse Stone+tec präsentiert vom 19. bis 22. Juni in der Messe Nürnberg Naturstein in allen Facetten. Neu ist die Fliesen-Messe Tile+tec, die parallel zur Stone+tec stattfindet. Der Stone+tec Congress begleitet die Messe vom 19. bis 21. Juni.

www.stone-tec.com

Text und Recherche: Richard Watzke