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Trends für den Friedhof auf der Stone+tec 2024

Vom 19. bis 22. Juni 2024 findet die Stone+tec in der Messe Nürnberg statt. Das Angebot der Messe ist in vier Bereiche gliedert: „Bauen mit Naturstein“, „Ausrüstung für Profis“, „Ort der Erinnerung“ sowie „Design mit Fliesen“. Die Fachmesse für Naturstein erwartet 2024 auch im Bereich Grabschmuck mehr Aussteller als bei der Vorveranstaltung. In diesem Bereich setzt sich der Trend zu hochwertigem Grabschmuck fort. Bronze, Edelstahl und Glas sind im Premiumbereich gefragt.

Nürnberg – Besucher der Stone+tec 2024 können sich auf ein gegenüber der Messe 2022 deutlich gewachsenes Angebot an Grabschmuck und -zubehör freuen. Mehr als sechs namhafte Bronzegießereien und Lieferanten werden ihr Sortiment in Nürnberg präsentieren. Die Besucher erhalten dadurch einen umfassenden Überblick über alle aktuellen Trends bei Material, Formensprache und Patinierung.
Die Gestaltung von Grabdenkmalen ist ein wichtiger Pfeiler des Steinmetzhandwerks – mehr als die Hälfte des Gesamtumsatzes wird im Friedhofsbereich erzielt. Besonders im individuellen Grabmaldesign sind hochwertige Laternen, Vasen und Ornamente unverzichtbare Bestandteile. Neben Bronze als dem unangefochtenen Klassiker unter den Werkstoffen bieten Kunstgießereien auch Kollektionen aus Edelstahl und Aluminium.

Günter Czasny von der Kunstgießerei Ernst Strassacker GmbH & Co. KG in Süßen sieht Veränderungen rund um das Thema Grabmal nicht nur bei einzelnen Komponenten wie dem Grabschmuck, sondern beim gesamten Design der Grabstätten: „Bei der Grabstättengestaltung dreht sich alles um eine für die Nutzer stimmigen Gestaltung.“ Eine große Rolle spielt dabei der Wunsch nach Individualität, also der Möglichkeit, die Grabstätte und alle ihre Elemente in Einklang mit dem persönlichen Geschmack zu bringen. Bei klassischen Erdbestattungen bietet die Grabstelle ausreichend Platz zur individuellen Ausgestaltung. Anders ist es bei kleineren Grabstätten, beispielsweise bei Urnenanlagen, oder bei Grabstellen innerhalb einer Gemeinschaftsanlage. Auch in diesem vorgegebenen Rahmen lässt sich eine stimmige, individuelle Gestaltung realisieren. Eine immer beliebtere Lösung sind Materialkombinationen, vor allem aus Naturstein und Metall, welche kreative Lösungen auf kleinstem Raum erlauben. In Punkto Designtrends beobachtet Günter Czasny eine klare Formensprache – nicht extravagant, verspielt oder puristisch streng, sondern ausgewogen soll das Zusammenspiel aus Form und Oberflächen sein. Bei den Farben geht der Trend ebenfalls in Richtung Authentizität. Die Materialien wie Aluminium, Stahl und Bronze werden nicht kaschiert, sondern zeigen ihre Materialität. Innerhalb der Werkstoffe hat Bronze nach wie vor den höchsten Stellenwert, ist sie doch in ihrer Archaik nach wie vor unübertroffen in ihrer Wirkung. Patinierungen zeigen daher die Nuancen, die mit der natürlichen Patinierung der Bronze im Einklang stehen.

Für die Stone+tec 2024 erwartet Günter Czasny, dass sie nicht nur der Kundenbindung und Präsentation dient, sondern ihre Bedeutung als Verknüpfungs- und Kommunikationspunkt weiter steigert: „Das Zusammentreffen auf der Messe, die Begegnung von Akteuren mit verschiedenen Sichtweisen und Ideen schafft ein Innovationsbecken für die Branche. Die Stone+tec ist daher nicht nur eine Ausstellungs- und Verkaufsfläche, sondern ein Katalysator für neue Ideen, die der gesamten Branche zu Gute kommen.“ Das gelingt laut Günter Czasny weder online noch auf einer Hausmesse, sondern nur auf einer Fachmesse.

Die Bedeutung der Stone+tec als zentraler Begegnungspunkt der Steinmetzbranche betont auch Senta Plein von der Kunstgießerei Plein GmbH aus Speicher: „Wir freuen uns darauf, auf der Stone+tec 2024 neue Kunden zu finden und gute Gespräche mit unseren Bestandskunden zu führen. Wie immer werden wir in Nürnberg unsere Neuheiten vorstellen und sicher auch wieder einige neue Ideen für die kommenden Jahre mit nach Hause nehmen.“ Da die Grabgestaltung in vielen Bereichen immer persönlicher wird, spielt der Trend zur Individualisierung auch für die Kunstgießerei Plein eine große Rolle: „Unsere Kunden legen besonderen Wert auf ein vielfältiges Produktangebot und individualisierbare Produkte. Doch auch die langfristige Verfügbarkeit von Artikeln ist immer wieder ein Thema, beispielsweise beim Thema Nachbeschriftung.“

Bei Plein sieht man weiterhin einen ungebrochenen Trend zu den Materialien Edelstahl und Glas. Einen Gegentrend zu diesen klaren Linien setzt die verstärkte Nachfrage nach floralen Motiven. Unabhängig vom persönlichen Geschmack wird es laut Senta Plein für die Hinterbliebenen immer wichtiger, eine anspruchsvolle Gestaltung auf möglichst kleinem Raum zu ermöglichen. Neben einer hochwertigen Gestaltung achten Kunden verstärkt auf die Herkunft der Produkte. Die Produktion vor Ort in Deutschland ist nicht nur aus dem Gesichtspunkt der Qualität seit Langem schon ein wichtiges Thema. In den vergangenen Jahren rückte die Frage nach den Lieferzeiten verstärkt in den Mittelpunkt. Senta Plein sieht künftig auch ökologische Gesichtspunkte als wichtiges Entscheidungskriterium auf den Markt zukommen.

Jeanette Gröters von der Kunstwerkstätte Gerhard Gröters GmbH aus Aschaffenburg bestätigt ebenfalls den Trend zu größtmöglicher Individualität: „Eine große Zahl an Sonderanfertigungen wie Tiere, Fahrzeuge, Sportarten und vieles mehr zeigt, wie wichtig der direkte Bezug zu den Verstorbenen ist.“ Von der Stone+tec 2024 erwartet Jeanette Gröters vor allem den persönlichen Kontakt zu den Steinmetzen: „Wir hoffen, dass viele Besucher den Weg wieder nach Nürnberg finden.“

Die Kunden der J. König GmbH & Co in Karlsruhe setzen beim Grabschmuck vor allem auf Qualität und Langlebigkeit: „Diese wird am ehesten mit Produkten aus Deutschland und Europa verbunden,“ erklärt Produktmanagerin Romy Houdelet. Bronze im modernen „Gewand“ sei weiterhin stark gefragt, ergänzend dazu spielt das Thema Farbe in den Kollektionen von König eine immer stärkere Rolle.
Mit Kollektionen aus der eigenen Produktion wird auch weha aus Königsbrunn auf der Stone+tec 2024 vertreten sein. „Kunden legen immer mehr Wert auf verlässliche Qualität. Die Gestaltung ist geradlinig, aber auch individuell. Kunden wählen eher eine schlichte Laterne mit einer ausgefallenen Formgebung als ein Modell voller Schnörkeln. Dank einer kurzen Lieferzeit innerhalb von vier Arbeitstagen haben auch unsere gefrästen Schriften aus Eigenfertigung einen hohen Stellenwert im weha-Sortiment“, erklärt Produktmanagerin Katharina Rüttgers. Wie alle Unternehmen am Markt unterliegt auch weha steigenden Kosten: „Die Preise für Rohmaterialien haben sich schon wieder etwas beruhigt, aber auf das frühere Niveau wird es wohl nicht mehr zurückgehen. Zugleich sind wir wie alle anderen Firmen auch mit hohen Energie- und Lohnkosten konfrontiert.“

Aus Sicht von Katharina Rüttgers sind besonders Steinmetze, die individuelle Grabmäler anbieten, gut ausgelastet. Zudem greifen Kunden generell vermehrt zu hochwertigem und auch höherpreisigem Grabschmuck, da hier die Reklamationsquote geringer ist. Neben den Grabschmuck-Kollektionen aus Bronze, Aluminium und Edelstahl erfreuen sich laut weha auch die in Deutschland produzierten Steinvasen steigender Beliebtheit. Die Vasen sind auf die gängigen Grabmal-Steinsorten abgestimmt und erlauben eine weitere Individualisierung der Grabstätte.

Über die Stone+tec internationale Kompetenzforum für Naturstein und Steintechnologie

Die Stone+tec findet vom 19. bis 22. Juni 2024 in der Messe Nürnberg statt und gliedert sich in die Angebotsbereiche „Bauen mit Naturstein“, „Ausrüstung für Profis“ und „Ort der Erinnerung“. Die Fliesen-Messe Tile+tec findet erstmals im Rahmen der Stone+tec statt und liefert Angebote rund um Fliesen, Design und Technik.

Die Stone+tec richtet sich an alle Stein-Bearbeiter aus Bau, Friedhof, Denkmal und Gestaltung sowie an Bauträger, Planer und Architekten. Zusätzlich wird die Stone+tec von einem Congress begleitet, der die Möglichkeit zur fachlichen Weiterbildung bietet. Neuheiten der Branche sind in der Innovation Area zu sehen.

Für weitere Informationen: www.stone-tec.com 
Text und Recherche: Richard Watzke